Hallöchen alle die ich kenn!!!HEAGGSMDD..L!!!
  Traurige Geschichten!(ein paar neue)
 
Ich ging zu einer Party, Mama,
ich erinnerte mich, was Du sagtest.
Du ermahntest mich, nicht zu trinken, Mama,
also trank ich Soda stattdessen.
Ich fühlte mich richtig stolz, Mama,
so wie Du es mir vorausgesagt hattest.
Ich habe nicht getrunken, um dann zu fahren, Mama,
obwohl mir die anderen sagten, es sei nichts dabei.
Ich weiß, ich tat das Richtige, Mama,
ich weiß, Du hast immer recht.
Nun ist die Party zu Ende, Mama,
und alle fahren sie fort.
Als ich in meinen Wagen stieg, Mama,
wußte ich, ich würde heil nach Hause kommen.
Weil Du mich so erzogen hast,
so verantwortungsbewußt und lieb.
Ich fuhr also los, Mama,
aber als ich auf die Straße auffuhr,
sah mich der andere Wagen nicht, Mama,
und er fuhr einfach über mich drüber.
Als ich auf dem Asphalt lag, Mama,
hörte ich den Polizisten sagen,
"Der andere Typ ist betrunken", Mama,
Und nun bin ich es, die bezahlen wird.
Ich liege hier sterbend, Mama.
Ich wünschte Du wärst bald hier.
Wie konnte das geschehen, Mama?
Mein Leben zerplatzte wie ein Ballon.
Überall um mich ist Blut, Mama,
und das meiste davon ist meins.
Ich höre den Arzt sagen, Mama,
bald werde ich sterben.
. Ich wollte Dir nur sagen, Mama,
ich schwöre, ich habe nicht getrunken.
Es waren die anderen, Mama.
Die anderen haben nicht nachgedacht.
Er war wohl auf derselben Party wie ich.
Der einzige Unterschied ist, er hat getrunken
und ich werde sterben.
Warum betrinken sich die Leute, Mama?
Es kann das ganze Leben zerstören.
Jetzt fühle ich heftige Schmerzen.
Es sticht wie ein Messer.
Der Typ, der mich anfuhr, der geht, Mama,
und ich denke, das ist nicht fair.
Ich liege hier im Sterben
Und alles, was er kann, ist starren.
Sag meinem Bruder, er soll nicht weinen, Mama;
Sag Papa, er soll tapfer sein.
Und wenn ich in den Himmel geh, dann
schreibt "Papa‘s Mädchen" auf mein Grab.
Jemand hätte ihm sagen sollen, Mama,
kein Alkohol hinter dem Steuer.
Wenn sie es im bloß gesagt hätten, Mama,
wäre ich noch am Leben.
Mein Atem wird kürzer, Mama.
Ich bekomme solche Angst.
Bitte weine nicht um mich, Mama.
Als ich Dich brauchte, warst du immer da.
Ich habe eine letzte Frage, Mama,
bevor ich mich verabschiede.
Ich bin nicht betrunken gefahren,
also warum bin ich diejenige, die stirbt?


Zu spät

Es war einmal ein Junge, der mit einer Krankheit geboren wurde. Eine Krankheit, für die es keine Heilung gab. Und das mit 17 Jahren, jeden Moment könnte er sterben. Immer lebte er in seinem Haus, zurückgezogen, unter der Aufsicht seiner Mutter. Doch das reichte ihm bald und er beschloss bloß ein einziges mal auszugehen. Er bat seine Mutter um Erlaubnis und sie gewährte es ihm. Als er so durch sein Viertel spazieren ging, sah er eine Menge Geschäfte. Als er an einem Musikgeschäft vorbeiging und in die Auslage sah, fiel ihm die Anwesenheit eines wunderschönen Mädchens in seinem Alter auf. Es war Liebe auf den ersten Blick. Er öffnete die Tür und trat ein ohne etwas anderes anzusehen als sie. Immer mehr näherte er sich dem Tresen, an dem sie stand. Sie sah ihn an und lächelnd sagte sie: "Kann ich dir mit etwas helfen?" Während er dachte, dass dies das schönste Lächeln war das er in seinem Leben gesehen hatte. Er verspürte das Verlangen sie zu küssen in eben diesem Moment. Stotternd sagte er zu ihr: Ja, eeehhh, uuuhhh... ich würde gerne eine CD kaufen. Ohne zu denken, nahm er die erstbeste, die er sah und gab ihr das Geld. "Möchtest du, dass ich sie dir einpacke?" fragte das Mädchen, wieder lächelnd. Er antwortete ja, und nickte mit dem Kopf und sie ging nach hinten ins Lager um dann mit einem eingewickelten Paket zurückzukommen und  es ihm zu geben. Er nahm es und verließ das Geschäft.
Er ging nach Hause, und seit diesem Tag an, besuchte er das Geschäft jeden Tag um eine CD zu kaufen. Immer wickelte sie das Mädchen ein,  und er nahm sie dann nach hause mit und legte sie in einen Kasten. Er war zu schüchtern um das Mädchen einzuladen, mit ihm auszugehen  und obwohl er es versuchte, konnte er nicht.
Seine Mutter bemerkte das bald und versuchte ihn dazu ermuntern dass er es sich traue, so dass er am nächsten Tag sich ein Herz fasste und zu dem Geschäft ging. Wie jeden Tag kaufte er eine CD, und wie immer ging sie nach hinten, um sie einzuwickeln. Er nahm die CD und als sie nicht hersah, hinterließ er schnell seine Telefonnummer am Tresen und lief aus dem Geschäft raus.
......Ringggg!!!
Die Mutter hob ab: "Ja?", Es war das Mädchen, sie
fragte nach ihrem Sohn; die Mutter, vollkommen verstört fing zu weinenan als sie sagte: "Was? Weißt du es nicht? ... Er ist gestern gestorben."
Es war ziemlich lang still, bis auf die Klagelaute der Mutter.
Später betrat die Mutter den Raum des Sohnes um sich an ihn zu erinnern.
Sie beschloss damit anzufangen, sich seine Wäsche anzusehen und so
öffnete sie den Kasten.
Zu ihrer Überraschung türmten sich dort ein Berg eingepackter CDs.
Nicht eine war ausgepackt.
Es machte sie neugierig so viele zu sehen und sie konnte sich nicht
zurückhalten : Sie nahm eine und setzte sich aufs Bett um sie anzusehen;
als sie das tat fiel ein kleines Stück Papier aus der Plastikhülle.
Die Mutter nahm es um es zu lesen und es stand drauf:
"Hi!!! Du bis total süß möchtest du mal mit mir ausgehen? Ich hab dich total lieb.... Sofia."
Vor lauter Emotion öffnete die Mutter noch eine und ein weiteres
Papier fiel heraus, aus verschiedenen CDs..... auf allen stand das
Gleiche.

Wie konntest du mir das antun!

Ich lebte mit meinen Eltern am Rande eines kleinen Dorfes. Jeder kannte hier jeden und man wusste auch alles voneinander. Nur zu meinem persönlichen Pech verschloss man auch hier gerne die Augen vor Dingen, die es so nicht geben sollte.

Draußen schien die Sonne. Wir Schüler saßen in unseren Klassen und warteten ungeduldig das unsere Lehrer die Zeugnisse verteilte. Der letzte Schultag... nur noch Minuten bis zu den großen Sommerferien! Alle träumten schon vom Meer, den Bergen oder anderen Ferienzielen. Nur ich saß da und konnte das: ,,Ich geh nach Mallorca... ich nach Griechenland usw. nicht mehr hören. Mein Zeugnis fiel vor mir aufs Pult. Mein Herz rutschte in die Hose als ich es las. In Mathematik und Französisch nur ne vier (bei Bestnote 6) also knapp genügend. Was würde wohl mein Vater dazu sagen?

Um 11 Uhr öffnete ich vorsichtig die Türe zu unserer Wohnung, spähte hinein und schlich mich auf leisen Sohlen in mein Zimmer. ,,Halt!" rief mich mein Vater streng zurück, ,,ich habe dich gesehen! Zeig dein Zeugnis!" Ich verharrte einen Moment in der Bewegung, drehte mich um und kramte umständlich mein Zeugnis aus der Schultasche. Mit gesenktem Kopf überreichte ich es. Vater überflog kurz die Noten. ,,Es tut mir leid!" entschuldigte ich mich sogleich ängstlich, ,,ich hab mich wirklich angestrengt und..." ,,Schweig!" unterbrach der Vater mich, ,,du kannst was erleben!" Um seine Worte zu unterstützen knallte er mir sogleich mehrmals den Handrücken ins Gesicht. Tränen lösten sich bei mir. ,,Heul nicht!" befahl mein alter Herr, ,,du wirst es nicht wagen mir noch mal so ein schlechtes Zeugnis zu zeigen!" ,,Bitte..." flehte ich, ,,bitte nicht schlagen!" Der Gurt lag schon in der Hand des Vaters: ,,Willst du mir jetzt etwa noch befehlen?" Mit voller Wucht hieb er zu. Mein Oberschenkel wurde getroffen. ,,Nein Vater!" schluchzte ich und wich voller Angst zurück, ,,ich... bitte..." Wiederum bekam ich den Gurt zu spüren. Da ich ausweichen wollte, stolperte ich über den Teppich und fiel zu Boden. Den Vater kümmerte das nicht. Er prügelte weiter auf mich ein. Egal ob er die Beine, Arme, Rücken oder Brust traf. Ich war hilflos, wie schon so oft und legte einfach nur schützend die Arme über den Kopf. Nach schier unendlich langer Zeit schnallte Vater sich den Gurt wieder an und verpasste mir noch einen kräftigen Arschtritt bevor er das Zimmer verließ. Völlig benommen von den Schlägen blieb ich am Boden liegen und heulte. Mutter öffnete die Türe und trat in den Raum. Sie tröstete mich und brachte mich in mein Zimmer. Irgendwann schleppte ich mich dann ins Badezimmer und betrachtete meinen gequälten Körper. In mir keimte die Frage auf, wann ich mich wohl zuletzt ohne irgendwelche Striemen oder blauen Flecken gesehen hatte.

Jeden Tag fand der Vater neue Gründe mich zu prügeln. Aber er hielt auch noch andere Bestrafungen bereit. Eines Tages schrie ich, nach einer schmerzhaften Bestrafung, die Mutter an: ,,Warum hilft du mir nie? Du bist kein Funken besser als Vater!" Hätte ich geahnt das der Vater in der Türe stand, hätte ich meinen Mund gehalten. Er hörte es also, zerrte mich aus dem Bett und bearbeitete mich erneut mit Fäusten und Tritten, wobei er mich aufs Übelste beschimpfte. Schlussendlich zerrte er mich in den Keller und schloss mich ein. Das Licht funktionierte nicht, so saß ich also zitternd vor Schmerz und Angst im Dunkeln da. Die Stunden vergingen und ich schlief ein. Durch das Öffnen der Kellertüre schreckte ich auf. Der Vater lachte laut, warf mir ne Flasche Wasser und ne Scheibe Brot hin und meinte: ,,Das ist dein neues Zimmer!" Entsetzt schüttelte ich den Kopf. Doch Vater sah es in der Dunkelheit nicht und auch mein Flehen interessierte in nicht. Eine Woche lang wohnte ich im Keller, raus durfte ich nur um im Haushalt zu helfen, oder wenn mein Vater sonst eine Verwendung für mich hatte.

Abhauen sah ich als einzige Lösung und haute mehrmals von zuhause ab, doch entweder fand Vater, Mutter, Verwandte oder auch die Polizei mich und brachten mich zurück in die Hölle.

Diese Kellerstrafen sind für mich bis heute ein Trauma. Wie konnte mir mein eigener Vater nur so etwas antun? Jede Träne die ich wegen ihm vergossen habe, quitierte er mit einem Grinsen. Immer wenn ich um Gnade bettelte oder vor Schmerz schrie, begann er höhnisch zu lachen. Zahlreiche Male lag ich im Krankenhaus und band den Ärzten einen Bären auf wie ich mir die Verletzungen zugezogen hätte. Mein Vater hat mir meine Kindheit zerstört und damit nicht genug.

Einen Tag vor meinem 18. Geburtstag teilte ich meinen Eltern mit, dass ich seit einem halben Jahr einen Freund hatte und ich zu ihm ziehen würde. Mein Vater bekam einen Tobsuchtanfall. Er riss mir einen Büschel Haare aus und prügelte mich grün und blau. Dieses mal konnte ich mein Gesicht nicht rechtzeitig schützen. So bekam ich ein blaues Auge und ne aufgeplatzte Lippe.

Am anderen Tag packte ich meine Koffer und zog zu meinem Freund. Schockiert fragte er mich was los sei. Ich konnte nicht anders. Das Gesicht vergrub ich in den Händen und heulte los. Hilflos stand mein Freund daneben und verstand gar nichts. Es hat ihn sehr viel Mühe und Geduld gekostet zu erfahren warum ich bin wie ich bin.

Meine Eltern sind gestorben für mich. Zu ihnen habe ich seit 2 Jahren keinen Kontakt mehr und es sind die ersten Jahre in meinem Leben in dem ich glücklich bin, keine Angst zu haben brauche und geliebt werde.

Gequälte Kinderseel


Die Tür fällt zu, - Sie ist gegangen.
Ich fühl mich wie ein Tier: gefangen!
"Geh bitte nicht, bleib doch daheim!"
Wir sind mit IHM jetzt ganz allein.
Ich lieg im Bett, ruhig und verschreckt.
Ich hätte mich so gern versteckt.
Doch nirgends werd ich sicher sein...
vor IHM, ich mache mich ganz klein.
Ganz langsam öffnet sich die Tür.
Oh Gott, - zaub're mich weg von hier!
Ich bin noch da...
ER kommt herein.
"Komm Kind, - du darfst jetzt Mama sein!.
Vor Angst fall ich aus meinem Bett.
ER kommt zu mir, und tut ganz nett.
"Tut nicht mehr weh, - komm her ich blase"
Oh... wie ich diese Worte hasse!
"Mein kleiner Schatz, ich hab dich lieb."
"Nein"
will ich schrei' n, "DU bist ein Dieb!
DU stiehlst mir grad mein Kinderlachen.
Ich will nicht diese Dinge machen!"
Ich muss mit raus... hab keine Wahl.
Jede Minute wird zur Qual.
Ich zähl sie mit:
"vier, fünf, sechs, sieben..."
Ich würd' am liebsten tot hier liegen.
Ich fühl' s rumor' n in meinem Bauch.
"Na kleine Frau, gefällt' s dir auch?"
Am liebsten würd' ich IHN bespucken.
Doch hab schon Angst, IHN anzugucken...
Die Zeit ist um... es ist vorbei.
"Du weißt, das wissen nur wir zwei.
Das muss unser Geheimnis bleiben,
sonst kann dich Mama nicht mehr leiden!"
"Sie glaubt dann nämlich dass du lügst,
und stiehlst, und and' re auch betrügst.
Und weil sie's dann nicht schafft allein,
steckt sie euch alle in ein Heim!"
Ich hab's gelernt - ich darf nichts sagen.
Wem auch??? - es stellt ja niemand Fragen!
Ich geh ins Bad, will sauber sein.
Der Schmutz zieht in die Seele ein!
Ich werd nie sauber! - Nie im Leben!!!
Kein Mensch kann mir mein Lachen geben...
Kein Mensch kann diese Last ertragen.
Die wir als Kind erfahren haben!
Ich bring IHN um....ich hasse IHN!
Ich hab bis heut IHM nicht verzieh' n...
und heut noch lieg ich oft im Bett,
ganz klein - und suche ein Versteck.
Ich bin jetzt groß, erwachsen schon.
Habe zwei Mädels und 'nen Sohn.
An meiner Seite ist ein Mann...
dem ich fast voll vertrauen kann.
Fast voll... denn immer bleibt ein Rest.
Der mich nie voll vertrauen lässt.
Und das hat ER zuweg gebracht,
in jeder "Mama-Papa-Nacht"
Ich hab geschwor'n, das nie ein Mann...
dass meinen Kindern antun kann.
Lass nie ihr kleines Herz zerstör'n...
werd vorher stumme Schreie hör'n!
Denn jedes Kind hier hat das Recht...
dass "Mann"
die Finger von ihm lässt!.
Und alle kleinen Kinderseelen...
sind da zum lieben,- nicht zum quälen!
Sie können doch nur uns vertrau'n!
Wir sollten nicht zur Seite schau'n..wenn sie uns bitten:
"Bleib daheim...
wir sind doch sonst mit IHM allein!"


Liebesdrama


Das erste Mal sah er sie in der Bahn. Ebenso ein zweites und drittes Mal. Immer stieg sie an der gleichen Station ein, um dann drei Stationen später wieder auszusteigen.Sie war schön, mit ihren langen,schwarzen Haaren und den großen augen.Nur deshalb fiel sie ihm eines Tages auf. die nächsten Tage achtete er nicht darauf, aber jedesmal zur gleichen Zeit stieg sie wieder dort ein, wo er sie das erste Mal gesehen hatte und stieg drei Stationen weiter aus. Eine Woche später sah er sie wieder. Genau wie am Tag drauf und allen folgenden bis zum Freitag.
Niemals hatte sie eine Tasche oder einen Rucksack dabei. Nie sah er sie mit einer Zeitung, oder einem Buch. Nie benutze sie eine Handy oder hörte Musik. Immer saß sie bloß da und schaute aus dem Fenster hinaus. Jeden Tag zogen die Schrebergärten, die Schnellstasse und das Parkhaus vorbei, ehe sie ausstieg und er weiterfuhr und über sie nachdachte. Bald gewöhnte er sich daran darauf zu warten, dass ihre Station kam und sie einstieg. Es gab keinen Anlass für ihn anzunehmen, dass sie ihn jemals gesehen hatte, wenn er dort, eine Sitzreihe weiter, getrennt durch ein Plastikglas, saß und sie nachsinnende anblickte.Dennoch war er jedesmal ein wenig traurig, wenn sie wieder ausstieg. Wie sie wohl hieß? Was sie wohl tat? Er wußte es nicht, hatte auch keinen Anhaltspunkt für die Antwort auf eine der beiden Fragen. Sie blieb immer bloß das schöne Mädchen, das drei Stationen fuhr und dann ausstieg. Niemals hatte er sie reden hören und niemals war sie mit jemanden in die Bahn gekommen, immer fuhr sie allein. Manchmal hatte er gedacht, sie sei stumm,könnte gar nicht sprechen. Eines Montags aber sah er,wie sie einer alten Dame erklärt, welche Haltestelle die gesuchte war. Ihre Stimme war ebenso schön, wie ihr Äußeres. Sie sprach sehr leise, dabei sehr deutlich und mit einer warmen Stimmfärbung. An diesem Montag sah er sie zum ersten Mal lachen. Ihr lächeln war zauberhaft,sie hatte ebenmäßig weiße Zähne und sanftgeschwungene Lippen, überhaupt ein wunderschön geformtes Gesicht. Es war ein ungewohnte Geste, dieses Lachen, niemals zuvor und niemals später hatte er sie lächeln sehen. Und als wenn er um die Einmaligkeit dieses Ereignisses gewußt hätte, prägte er sich diesen Moment ein, damit er sich einmal daran erinnern könnte.Eines Tages wurde sie von drei Jugendlichen bedrängt, die sie mit anzüglichen Worten und Gesten bedrängten. Er wollte einschreiten, als es drohte ärger zu werden ,aber da kam die Station und sie stieg aus, ohne die Jugendlichen mit einem Wort zu würdigen, aus. Er setzte sich wieder hin. Vielleicht ein wenig enttäuscht. So ging es wochen. Jeden Tag in der Woche stieg sie zur selben Zeit ein und wieder aus. Nichts geschah, wasihn ihr näher brachte und er unternahm auch nichts in diese Richtung. Bis zu dem Tag, als die Bahn so überfüllt war, dass er nicht seinen angestamten Platz einnehmen konnte, sondern sich auf ihren Platz setzen musste. Als sie einstieg, erhob er sich und bot ihr den Platz an. Sie nickte bloß, sagt nichts,lächelte nicht.Er stand drei Stationen wenige Zentimeter von ihr entfernt, betrachtete ihr Gesicht, das ohne Makel war, schaute in ihre augen, die so dunkel wie ihr Haar waren und verspürte, dass er sich in sie verliebt hatte ohne sie zu kennen. Wie immer stieg sie auch dieses Mal an der selben Station aus. Diesmal jedoch ging er auch. Er wusste nicht wozu. Was wollte er tun? Was sollte er ihr sagen? Es gab nichts, woran er anknüpfen konnte. Dennoch ging er mit, vielleicht um zu sehen, wohin sie immer ging, ob sie dort wohnte oder arbeitete. Vielleicht auch nur voneiner diffusen Hoffnung angetrieben.
Der Bahnhof war wie so viele in grau gehalten, mit zwei Gleisen, eines in die Stadt hinein, eines aus der Stadt heraus. Die Wände waren plakiert mit Konzertterminen von Bands und Musikern, die niemand kannte. Allgegenwärtig waren die Graffitis der Jugendlichen und die Tauben, die wohl auf jeden Bahnhof zum bild gehörten. Einzig außergewöhnlich war ein Kiosk, der in seiner grellen Buntheit in dieser tristen Umgebung furchtbar deplaziert wirkte und aus dem türkische Folklore den Bahnsteig beschallte. Es war nicht schwierig ihr zu folgen, nicht nur, weil bloß ein paar Menschen an dieser ausgestiegen waren. Sie ging nicht weit, nur bis zu einer Bank, die am Anfang des Bahnhofs stand und den Blick auf eine Strasse ermöglichte, welche unter dem Bahnhofsgebäude verlief. Dort setzte sie sich hin und betrachtete die Strasse, den Verkehr und die vorbei eilenden Männer und Frauen. Er verstand nicht was sie dort tat, oder besser, er begriff ncht, warum sie das tat. Zwei Bahnen furhen vorbei und sie saß noch immer da, ohne sich auch nur bewegt zu habrn. Da beschloß er den Kioskbesitzer zu fragen, ob sie dies immer tat, nur dort sitzen und beobachten. Der Kioskbesitzer war ein älterer Türke mit einem Schnausbart, der gerade in der Hurrieyet las.
"Entschuldigen sie."
" Ja bitte?"
"Kenn sie die junhge Frau dort vorne?"
"Sicher kenne ich sie.Sie kommt jeden Tag um diese Zeit."
"Was tut sie denn da?"
"Sie sitzt bloß da, manchmal füttert sie die Tauben." Er schaute auf die Uhr , die 19:32 zeigte. " Gleich wird sie wieder fahren. Warum fragen sie?" "Nur so . Sie ist mir die letzten Tage hier aufgefallen," log er und nahm die nächste Bahn, die den Bahnhof einfuhr.
Die folgenden Tage geschah nichts. Alles war wie immer, sie stieg ein und aus und fuhr er furh weiter, in Gedanken über sie versunken. Am übernächsten Freitag aber, es war der 11.4! stieg er erneut an der selben Station wie sie aus. Diesmal mit dem festen Willen mit ihr zu reden. Zu quälend war in den letzten Tagen der Gedanke daran gewesen niemals mit ihr gesprochen zu haben, niemals versucht zu haben eine Chance zu nutzen. so sezte er sich neben sie auf die Bank. Sie schwieg. Die Zeit verging, die ersten beiden Bahnen kamen und fuhren weiter. Mit der nächsten Bahn würde sie wieder fahren. In einiger Entfernung hörte er die Bahn schon kommen. Da erhob sie sich und schaute ihn an. Vielleicht zum ersten Mal sah sie ihn auch.
"Darf ich dich was fragen?"
Einen kurzen augenblick wusste er selbst auf diese einfache Frage keine Antwort. Dann sagte er: "Sicher."
"Hast du jemals geliebt?"
Er war verwirrt und hatte einige Mühe seine Gedanken zu ordnen. "Ich ... weiß nicht."
Sie lachte ein warmes lachen, das sein Herz erschaudern ließ. " Nein, dann nicht. Hättest du, wüßtest du es." Er nickte bloß stumm. Die Bahn war fast da, sie näherte sich dem Gleis."sollte mann dann nicht jede Chance, selbst die kleinste nutzen um bei dem zu sein, den man liebt?", fragt sie. "Ich .. ich denke schon," erwiderte er und wollte sie fragen, was sie meinte, als der Lärm der einfahrenden Bahn alles übertönte. Er sah noch, wie sie ihn anlächelte, wie ihr Haar vom leichten Wind verweht wurde, wie schön sie doch wirklich war, als sie sprang. Die Bahn ergriff ihren zarten Körper. Sie war sofort tot.
Sie hieß Nina war 21 Jahre alt, studierte Germanistik und Kunst, sie hatte eine Katze, die sie Ally genannt hatte. Sie lebte in einer geräumigen Altbauwohnung in der Nähe der Uni, wo niemand der Nachbarn ihren Namen kannte. Ihre Freunde und Kommikonen hielten sie für einen großartigen Menschen, voller Liebe und Wärme und ihre Eltern waren so stolz auf ihre wunderschöne Tochter, die alle Chance der Welt hatte. Nina war Single.
Vor einem Jahr am 11.4 um 19:35 war ihr Freund Chris vor die einfahrende Bahn gesprungen. Er war die Liebe ihres Lebens ...!
 
   
 
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